Medien

Die WM in Katar – das teuerste und umstrittenste Turnier aller Zeiten

Die Dokumentation „Geheimsache Katar“ mit Jochen Breyer eröffnet tiefe Einblicke hinter die Kulissen

unverändert von Purga Torrre123 unter CC BY-SA 3.0, gefunden auf Wikimedia Commons

Im Dezember 2010 wurde gelost, dass die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar stattfindet. Aber warum wurde es überhaupt zugelassen, in so einem heißen Land bei 50 Grad Fußball zu spielen?

Dazu sagt Sepp Blatter (der damalige FIFA-Präsident) heute, er habe nie gedacht, dass Katar überhaupt eine Chance hat. Deshalb habe er es auch nicht verhindert. Auch für ihn sei es eine Enttäuschung.

Blatter selbst möchte nicht zugeben, dass viele Stimmen wie zum Beispiel von Michel Platini (frz. Fußball-Legende und damals Blatters „Kronprinz“) gefälscht wurden. Platini traf sich nämlich 10 Tage vor der Wahl mit Nicolas Sarkozy (damaliger frz. Präsident) und dem Emir von Katar in Paris und einigte sich mit ihnen seine Stimme für Katar abzugeben, obwohl er eigentlich für die USA abstimmen wollte. Jedenfalls bekam sein Sohn Laurent kurz danach einen sehr gut bezahlten Job bei einem katarischen Staatsunternehmen. Sepp Blatter wusste von diesem Treffen, doch verhindern wollte er es nicht. Zumal er selbst heute Platinis Umschwenken nicht als korruptes Verhalten bewertet, sondern umgekehrt Platini als Opfer sieht – das sei „Einfluss der Politik in den Fußball.“

Jochen Breyer traf sich außerdem noch mit Khalid Salman, einem WM- Botschafter des Landes, um über die Homosexualität zu sprechen. Salman sagte: „Die Schwulen Leute werden akzeptiert, aber sie müssen auch unsere Regeln akzeptieren.“ Für ihn ist es eine Sünde, schwul zu sein und er bezeichnet ihre sexuelle Orientierung als „damage in the mind“ – also geistigen Schaden.

Ohne diese Zusammenhänge, die in der ZDF-Dokumentation erläutert werden, kann man nur schwer verstehen, wie die FIFA zu Beginn der WM acht Nationalmannschaften verbieten konnte, mit einer Mannschaftskapitänsbinde auf den Rasen zu treten, die in ihrer Botschaft eigentlich nur die Inhalte vermitteln möchte, welche auch die FIFA vertritt.

Viele Fußballfans im Land kritisieren schon lange, dass es im professionellen Fußball schon länger mehr um das Geld als um den Sport geht. Es stellt sich nun aber die Frage, ob die FIFA dieses Mal zu weit gegangen ist. Wie viele Fans werden die WM durch die bekannt gewordenen Umstände boykottieren?

Quelle: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzeit/zdfzeit-geheimsache-katar-100.html

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert