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Besuch des Verlagsgebäudes der Rhein-Zeitung

Glauben Sie, dass ich verrückt bin? Diese Frage stellte mir Lars Müller gegen 8:00 Uhr in einer der bekanntesten Schulen in Rheinland-Pfalz. Wir alle waren zuerst dort und hatten es uns gemütlich gemacht, weil wir wussten, dass Lars – wie üblich – zu spät kommen würde.

Nachdem wir dann beim Rhein-Zeitungs-Gebäude angekommen waren, fing unsere Führung an. Herr Gerhold führte uns in einen der vielen Redaktionsräume. Dort trafen wir auf die Volontär-Ausbilderin Petra Mix und zwei Volontäre.

Nun ein paar Daten zur Rhein-Zeitung: Die Zeitung ist seit 1995 online erhältlich und somit eine der ersten Online-Zeitungen Deutschlands gewesen, hat 600.000 Leser von Birkenfeld bis Betzdorf und beschäftigt 513 Mitarbeiter.

Als Nächstes durften wir einer Redaktionssitzung zuhören, in der der Umgang recht locker und familiär schien. Man überlegte zusammen, wie man Informationen noch in Artikeln verbraten kann, ging das „Standardgewurschtel“ bei Autobahnunfällen durch und kommentierte den mangelnden Platz auf Seite 3 mit „Unsexy, aber geht“.

Als Lokalzeitung legt die Rhein-Zeitung vor allem Wert auf lokale Informationen für 12 Regionen. Dort geht es dann in erster Linie auf neue Wanderwege, Ladenöffnungen usw.

Daraufhin konnten wir Frau Mix noch ein paar Fragen stellen. Es ging um Qualitätssicherung, die Bezahlung usw. Erstere erfolgt unter anderem durch das 4-Augen-Prinzip, indem ein anderer Redakteur die Artikel gegenliest und nochmals überprüft. Zusätzlich hat die Rhein-Zeitung natürlich Kontakte zur Polizei, dem Landtag, großen Gesellschaften und Unternehmen in ganz Rheinland-Pfalz, die sie jeden Tag aufs Neue mit Informationen versorgen. Auch wächst die Verantwortung der Rhein-Zeitung in Zeiten des Populismus mit jedem Tag weiter. Durch die Qualitätssicherung wird versucht, Falschnachrichten vorzubeugen und die Glaubwürdigkeit und Seriosität der RZ zu wahren. Gerade bei aktuell heiß diskutierten politischen Themen muss darauf umso mehr geachtet werden. Auch empfiehlt es sich natürlich, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und weitere Zeitungen zu lesen, um sich ein differenzierteres Bild der jeweiligen Situation zu machen.
Die Bezahlung sei in der Branche größtenteils eher schlecht, die RZ achte aber auf faire Bezahlung.

Wir haben uns auch die Frage gestellt, wie man am besten Interviews macht. Dazu gehört in erster Linie Vorbereitung. Die Fragen sollte man am besten vorher aufschreiben und dann abarbeiten. Natürlich kann es sich auch ergeben, eine unvorbereitete Zwischenfrage zu stellen. Die Antworten können per Diktierfunktion aufgezeichnet oder schnell aufgeschrieben werden.

Papierrollen im Lager


Daraufhin bekamen wir eine Führung durch den ganzen Gebäudekomplex, um einen tieferen Einblick, vor allem ins Drucken, zu bekommen. Wir sahen riesige Türme an Papierrollen aus aller Welt, die dann vollautomatisiert bedruckt werden können. Im Papierlager muss natürlich die Temperatur und Luftfeuchtigkeit immer im Auge behalten werden. All das wird aber automatisch geregelt. Die Richtigkeit der Farbgebung jeder Zeitungsausgabe wird vor der Auslieferung mehrmals penibel kontrolliert, damit dann zur Verteilung alles passt. Natürlich druckt die Rhein-Zeitung auch noch kleinere Regionalzeitungen, die nicht die finanziellen Mittel für eine solche Druckanlage haben, da die Kosten für nur eine Druckmaschine sich auf viele tausend Euro belaufen. 

Teil der Druckerei

Es war spannend, mal einen Einblick in die Welt der großen Printmedien zu bekommen. Gerade das Druckverfahren ist sehr spannend und interessant zu sehen. Wir konnten am Ende auch für unsere Arbeit wertvolle Erfahrungen sammeln.

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