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Spielen und Spiele

Es wird wieder Herbst, es wird wieder kalt und es wird in diesem Artikel nicht um die explodierenden Heizkosten gehen. Damit beginnt jetzt die Zeit, wo man wieder mehr Zeit zuhause verbringt und sich vielleicht auch wieder etwas mehr langweilt. Da trifft es sich ja gut, dass wir in unserer Mediothek mittlerweile auch Spiele haben. Denn wer mal ein paar neue Spiele ausprobiert, der kann Langeweile vergessen! Dass es kaum etwas besseres gibt, als mit der Familie oder Freunden zu spielen, konnten auch die neuen Lehrer bestätigen. Sie gaben nämlich Interviews, um sich vorzustellen und fast alle an, dass sie von vier verschiedensten Aktivitäten einen Spieleabend bevorzugen würden (siehe Foto und lies es nach).

Der Spieleprofessor:

Während unsere Lehrer sich bloß in ihrer Freizeit ab und zu mit Spielen beschäftigen, gibt es einen Professor, der sich beruflich ausschließlich mit dem “Phänomen des Spielens”beschäftigt. Er heißt Jens Junge und hat 2014 das Institut der Ludologie gegründet. Ludologie bedeutet übersetzt “ Lehre über das Spiel” und umfasst ein überraschend großes Forschungsfeld.

Der Spieltrieb:

Denn das Spiel begleitet uns immer und überall oder wie Schiller einst sagte:”…und (man) ist nur da ganz Mensch, wo (man) spielt…”.

Denn „Der Urquell aller technischen Errungenschaften ist die göttliche Neugier und der Spieltrieb des bastelnden und grübelnden Forschers”, behauptete einst Albert Einstein.

Jenen Spieltrieb, also den Spaß am Spiel können heutige Forscher wie Thomas Junker wiederum erklären:”Wenn einem Organismus eine Aktivität Spaß macht, dann ist sie evolutionär auch sinnvoll” denn “Spaß ist das (…was) Organismen dazu motiviert, Dinge zu tun, die ihr Wohlergehen, ihr Überleben und ihre Fortpflanzung fördern.“

Somit ist der Mensch also natürlich verspielt. Das sieht man besonders bei Kleinkindern noch sehr gut, die spielerisch lernen. Und auch andere Säugetiere lernen durch das Spiel, wie zum Beispiel junge Löwen, die spielerisch das Kämpfen lernen.

Spielen in der Schule:

Gleichzeitig kann man im Spiel mit anderen auch Konfliktlösungen und andere sozialeKompetenzen erproben. Und das tut nicht nur Kindern gut, sondern haben auch viele Erwachsene nötig. Sogar alleine kann man beim Spielen seine Persönlichkeit weiterentwickeln, zum Beispiel in Bezug auf Entscheidungsfindungen.

Deswegen ist es eigentlich eine logische Maßnahme, Brettspiele als Schulfach in die Schule zu integrieren. Das fordert auch Stefan Feld, Direktor eines Gymnasiums im Schwarzwald und erfolgreicher Spieleautor, der bereits ein Lernatelier für den Unterricht eingerichtet hat, in dem Schüler spielerisch selbst organisiertes Lernen erlernen sollen. Und die zusätzlich von ihm eingeführte Ludothek war auch das Vorbild unserer gleichnamigen Spielesammlung. Diese Ludothek ist auch der lebendige Beweis dafür, dass Spiele nicht nur Kulturgut sind, sondern auch kulturschaffend und ein Geschenk der Natur.

Spielecafes:

Und auch ein Geschenk im wahren Sinne, da man sich die Spiele nicht selber zulegen muss. Das ist gleichzeitig auch noch ebenso nachhaltig wie Spiele gebraucht zu kaufen. Ein weiteres modernes Konzept sind sogenannte Spielecafes, in denen man wie in normalen Cafes versorgt wird, aber gleichzeitig noch spielen kann und sogar die notwendigen Regeln erklärt bekommt.

Spielemesse:

Um neue Spiele kennenzulernen, besuchen aber auch viele jährlich die Spielemesse in Essen. Dabei waren dieses Jahr wieder ungefähr 1500 Neuheiten aus über 50 Ländern auf der weltgrößten Spielemesse zu entdecken. Unter den fast 150.000 Besuchern waren Schnäppchenjäger, Fans, die einfach nur möglichst viele Spiele ausprobieren wollten, aber auch Neulinge, die von der geballten Masse in den riesigen Hallen einfach nur überwältigt waren.

All das zeigt, wie groß der Markt von Brett- bzw. Kartenspielen mittlerweile ist. Aber es zeigt vor allem, wie gerne wir spielen und dass man nur da ganz Mensch ist, wo man spielt.

Fazit:

Ich persönlich bin stolz auf unsere Schule, da eine Ludothek etwas Besonderes ist und dankbar ,dass dieses Projekt finanziell ermöglicht und so schnell umgesetzt wurde. Ich kann euch nur empfehlen, mal ein Spiel auszuleihen und zu spielen. Es sind fast ein Dutzend Spiele und sie sind alle sehr leicht zu verstehen. Außerdem sind sie auch für größere Gruppen geeignet, lassen sich aufgrund ihrer kurzen Spielzeit wunderbar in einer Freistunde spielen und machen einfach total Spaß. Zudem zeigen sie, wie vielseitig Spiele sein können. Während ich früher auch nur Klassiker wie “Mensch-ärgere-dich-nicht” mit meinen Großeltern,“Monopoly“ mit meinen Geschwistern oder “Schach” mit meinen Eltern gespielt habe, weiß ich heute wozu Spiele noch fähig sind. Spätestens seitdem ich “Die Siedler von Catan” kennengelernt habe, bin ich immer tiefer in das Hobby eingedrungen und habe zahlreiche fesselnde Spiele gespielt. Und vielleicht fangt ihr irgendwann auch einfach an, und vielleicht einfach in der Ludothek.

Schachbrett mit Figuren; Der König wird geschlagen.
Die Siedler von Catan
Ludobrett mit Figuren und Würfel

Quellen:

Der Spieleprofessor:

Institut für Ludologie – Spielwissenschaften

Künstliche Intelligenz und Spieltrieb am 15.09.2022 bei scobel in 3sat – Schach-Ticker (chess-international.com)

Der Spieltrieb:

Gamification: Warum spielt der Mensch? – Gamification – Spiele und Spielzeug – Gesellschaft – Planet Wissen (planet-wissen.de)

Gaming, Gesellschaftsspiel oder Brettspiel: Liebstes Hobby Spielen | SWR Treffpunkt – YouTube

Spielen in der Schule: u. Spielecafes:

Messe Essen: „SPIEL ’22“ auf Vor-Corona-Niveau – Ruhrgebiet – Nachrichten – WDR

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