Typisch Alman Mülltauchen in Deutschland

Lars Müller 27. Mai 202227. Mai 2022 0 Comments Ernährung, Umwelt

In Deutschland werden pro Kopf jährlich 82 kg Lebensmittel weg geworfen, also insgesamt 12 Millionen Tonnen. Gleichzeitig hungern auf dem Rest der Welt fast 800 Millionen Menschen (fast zehnmal so viele Menschen wie bei uns in Deutschland wohnen).

Der Deutsche (Alman) scheint andere Probleme zu haben: Er sichert seine überfüllten Mülltonnen mit Vorhängeschlössern. So macht macht man sich also strafbar, wenn man illegaler Weise doch noch Lebensmittel aus den vollen Containern der Supermärkte retten möchte. Dabei spricht man auch von Containern oder Mülltauchen.

In Frankreich hingegen macht sich ein Supermarktbesitzer strafbar, wenn er Lebensmittel in seine Container schmeißt. Stattdessen müssen sie weiterverarbeitet oder weitergegeben werden, also z.B für Tierfutter genutzt oder an Tafeln gespendet werden.

Was können wir in Deutschland in Zeiten des Klimawandels gegen Lebensmittelverschwendung und Hunger tun?

Solange Containern bis es ein Gesetz wie in Frankreich gibt? Nein. Denn dieses Gesetz würde statt an der riesigen Menge des Mülls bloß dessen Verwendung ändern. Es ist natürlich besser als unsere abgeschlossenen Tonnen, ABER einige Franzosen kritisieren die Supermärkte gingen dadurch noch achtloser mit ihren Lebensmitteln um, da diese den Müll von den Steuern absetzen können.

Also müssen wir verhindern, dass Lebensmittel im Müll landen (und mal wieder die Welt retten). Dabei kann man bereits mit wenig viel bewirken:

Beim Einkaufen:
- nur so viel man isst bevor es “schlecht “ wird
- auch unschönes Obst u. Gemüse
  - (z.B. braune Bananen oder krumme Karotten)
- Lebensmittel mit fast erreichtem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)
Zuhause:
- auf richtige Lagerung achten
  - (z.B. Tomaten außerhalb des Kühlschranks und einzeln)
- “schlechte” Lebensmittel
  - auffrischen (z.B. Käse in Milch)
  - geschickt verarbeiten (z.B. alte Äpfel in Kuchen)
  - nur teilweise wegschmeißen (z.B. nur braune Blätter vom Salat)
- Essensreste aufessen oder vermeiden
  - “Es wird gegessen was auf den Tisch kommt”
Eltern darauf hinweisen (bzw. damit nerven)!

Außerdem natürlich regionales (aus der Nähe) und saisonales (zur passenden Zeit) kaufen. Da kann man sich dann doch endlich mal ein Vorbild am Alman nehmen. Der geiert nämlich immer auf Spargel und zieht in seinem Schrebergarten neben den Gartenzwergen selbst Gemüse.

Mittlerweile liegt das Gärtnern immer mehr im Trend. Man baut eigenes Gemüse an , egal ob im Hoch-/ Gemüsebeet, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank. So kann man sogar aus vermeintlichem Biomüll, wieder schmackhaftes Gemüse ziehen, indem man “Regrowing” betreibt. Dazu nimmt man sich beispielsweise das untere Stück mit den Wurzeln einer Frühlingszwiebel, legt es mit einem bisschen Erde oder auch bloß Wasser in ein gewöhnliches Glas und stellt es auf die Fensterbank. AUSPROBIEREN und nach 2-3 Wochen essen. Danach hat man also den Grünen Daumen und grünen Gaumen.